Oha, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll....
Um sich vom anstregenden Studium mitten im Semester zu erholen, haben die Studenten hier eine Woche Herbstferien.
Diese Ferien haben 8 Deutsche und eine Französin dazu genutzt Südnorwegen zu erkunden. Die anderen machten sich schon am Samstag auf den Weg. Ich stieß am Dienstag in Oslo dazu. Von dort aus ging es mit 2 vollbepackten Autos Richtung Bergen. Ziel war jedoch zunächst eine Hütte auf der Hälfte der Strecke.
Die Weg führte uns durch extrem dünn besiedelte Gebiete mit teilweise nur einem Radiosender- wie wir feststellten. Auf der Fahrt trafen wir dann die verschiedensten Vegetationsarten vor: Von grünen, saftigen Wäldern bis zu kargem Fels war alles dabei.
Auf etwa halber Strecke erreichten wir den Ort Geilo, auf den wir uns schon sehr gefreut hatten- es stand nämlich eine Fotosession mit dem Ortsschild an- was bei Melissa, der Französin, zunächst für Unverständnis sorgte bis wir es ihr erklärten.
Immernoch lagen etliche Kilometer vor uns, aber in Norwegen bewegt man sich einfach nicht so schnell vor wie in Deutschland, was daran liegt, dass außerorts die Höchstgeschwindigkeit 80km/h beträgt, man oft aber nur mit 60 oder 70km/h voran kommt und man außerdem ständig den Drang verspürt anzuhalten und zu staunen und Fotos von der atemberaubenden Landschaft zu machen.
In der Dunkelheit kamen wir dann an unserer Hütte mitten im Nirgendwo an. Es wurde ein gemütlich lustiger Abend am Kamin mit lustigen Trinkspielen, A-Bar-Musik, original französischen Crepes sowie Hotdogs als Mitternachtssnack.
Am nächsten Morgen bot sich dann dieser Ausblick von der Hütte:Nächster Stop: Bergen, bzw eigentlich nicht nächster Stop, denn die häufigen Stopps kamen wie gewohnt auf der Fahrt durch viele enge Tunnel, Täler und enge Straßen.
Bergen ist mit seinen 256000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Norwegens und gilt als die schönste Stadt im Land. Das kann ich nur bestätigen.
Am zweiten Tag in Bergen ereigneten sich- wie sich im Nachhinein herausstellen sollte- mehrere glückliche Zufälle.
(1.) Es regnete. Das führte dazu, dass meine Schuhe innerhalt von 5 Minuten klitschnass waren und das Wasser in diesen nur so hin und her schwappte. Es mussten neue möglichst wasserdichte Schuhe her.
Viele Schuhläden wurden abgeklappert, doch es war nichts passendes dabei. Im letzten Schuhladen dann hatte ich die Wahl zwischen zwei Paaren. Ich entschied mich dann schließlich für ein Paar Gummistiefel, proebierte das andere Paar aber noch einmal an. Als ich mich jedoch wieder zu meinen Gummistiefeln umdrehte und diese bezahlen wollte, waren diese verschwunden und ich fand sie in den Händen einer Frau, die damit schon an der Kasse am bezahlen stand, wieder. (2.)Tja aus der Traum von den Gummistiefeln.
Also kaufte ich das andere Paar, was sich später noch als wahrer Glückgriff herausstellen sollte.
Mit etwas mulmigem Gefühl machten wir uns am Tag drauf auf nach Stavanger. Es war kein gutes Wetter angesagt, dabei wollten wir doch unbedigt die Wanderung auf den Preikestolen machen....
Wer einmal die gleiche Route fahren möchte, dem sei gesagt, dass die Strecke nur so von Mautstrecken und Fähren wimmelt, sodass man immer etwas mehr Geld parat haben sollte!
Stavanger stellte sich als schöne Stadt heraus. Besonders gefiel uns eine farbenfrohe Straße, die wir liebevoll Pippi-Langstrumpf-Gasse getauft haben.
Abends hatten wir wieder viel Spaß in einer gemieteten Hütte direkt am Fjord. Es wurde ordentlich in Alex' Geburstag reingefeiert, jedoch nicht zu wild und zu lange, denn am nächsten Tag stand eine lange Wanderung an.
Hier zeigte sich nun der wahre Wert von meinen neu erstandenen Schuhen, denn ohne deren Unterstützung hätte ich es wohl nicht auf den Berg geschafft!
Wie man unschwer erkennen kann: der Höhepunkt dieser Reise.
Norwegen kann was!